Liebesstile

Die Psychologie unterscheidet verschiedene Liebesstile. Die Art der Partnerschaft lässt Rückschlüsse auf die eigene Zufriedenheit und die Bindungsdauer zu. Das Marburger Einstellungsinventar für Liebesstile unterscheidet 6 Liebesstile. Dies sind in absteigender Häufigkeit ihres Auftretens:

  1. der romantische Liebesstil
    ~ zwischen beiden Partnern gibt es sexuelle Zuneigung & Leidenschaft
  2. der freundschaftliche Liebesstil
    ~ beide Partner schenken sich Vertrauen & Sicherheit
  3. der altruistische Liebesstil
    ~ das körperliche & seelische Wohl des Partners überwiegt alles andere
  4. der besitzergreifende Liebesstil
    ~ die Bindung wird durch ein ständiges Gefühl von Eifersucht beherrscht
  5. der pragmatische Liebesstil
    ~ die Vernunft & die Idee einer vorteilhaften Beziehung sind die Basis
  6. der spielerische Liebesstil
    ~ vorwiegend wird eine sexuelle Freiheit ausgelebt

Neben einer klaren Abgrenzung der Liebesstile können auch Mischformen auftreten. Zudem sind Änderungen zwischen den Liebesstilen bei einem Partnerwechsel beobachtbar.

Die Emotionsforschung kam zu den Erkenntnissen, dass die Zufriedenheit in einer Bindung bei einem romantischen Liebesstil am größten und einem spielerischen am geringsten ist. Während demnach das weibliche Geschlecht beim Lieben tendenziell mehr Eifersucht zeigt, wird Untreue vom männlichen Geschlecht seltener verziehen. Emotionales Leid durch das Fremdgehen konnte beim weiblichen Geschlecht stärker festgestellt werden.

Die beständigsten Partnerschaften können bei Paaren beobachtet werden, die den gleichen Liebesstil bevorzugen – und um es gleich mit zu erwähnen: den Partner umzuerziehen zu wollen wird als ein aussichtsloses Unterfangen angesehen. Innerhalb der Liebesstile wird die altruistische Liebe als die langlebigste Form angesehen.

Welchen Liebesstil wir bevorzugen, scheint sich bereits durch soziales Lernen und die Umgebung in der Kindheit zu entwickelen. Dort wird der Grundstein für das Beziehungsleben gelegt, an dem wir uns orientieren.

Ein letzter Hinweis: Humor ist eines der wichtigsten Bindemittel innerhalb einer Bindung. Sind zwei Menschen humoristisch gleich gesinnt, können andere Diskrepanzen manchmal mit einem Augenzwinkern überwunden werden.

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